Direkt zum Inhalt

Segment S8: Luhden–Heepen (Bielefeld)

Vergleich der vier Segment-Varianten S8.1, S8.2, S8.3 und S8.4

Stand: 10. Juni 2025

Image
Die Darstellung zeigt die Verläufe der Segment-Varianten S8.1, S8.2, S8.3 und S8.4 zwischen Luhden und Heepen.
Inhalt

Das Segment S8 beginnt bei Luhden. Die betrachteten vier Segment-Varianten habe einen identischen Verlauf bis Langenholzhausen. Das Segment untertunnelt die Autobahn A2, das Wesergebirge und die Rintelner Nordstadt. Anschließend überbrückt es die Weser. Es verläuft nahe des Doktorsees und der Osternuther Kiesteiche. Das Segment untertunnelt die Waldgebiete südlich von Varenholz. Nördlich von Langenholzhausen verlaufen die Varianten kurz oberirdisch. Anschließend verlaufen die vier Segment-Varianten nah beieinander im Tunnel unter Steinegge und nördlich von Bentorf. Zwischen Valdorf und Bad Seebruch haben die die Segment-Varianten einen leicht unterschiedlichen Verlauf. Sie verlaufen größtenteils oberirdisch bis westlich von Hollwiesen, woran sich ein Tunnel anschließt. Südlich von Exter verläuft die Trasse erst oberirdisch und dann im Tunnel unter dem Salzufler Stadtwald entlang. Zwischen Herford und Bad Salzuflen verläuft Segment S8 kurz oberirdisch, bevor es die Autobahn A2 und die Orte Sepp und Büxten untertunnelt.

Anschließend gibt es je nach Anbindung bei Bielefeld zwei unterschiedliche Segmentverläufe. Für die Anbindung Schildesche, untertunnelt das Segment S8 die Ortschaft Heide und verläuft anschließend oberirdisch nördlich von Milse bis zum Johannisbachtal. Bei einer Anbindung an Brake führt die Trasse hingegen am südlichen Rand von Elverdissen entlang und fädelt auf Höhe des Bahnhofs Brake in die bestehende Strecke ein.

Segment-Variante 8.1 ist die vergleichsweise beste Variante.

Segment-Variante S8.1

Image
Die Darstellung zeigt den Verlauf von S8.1 zwischen Luhden und Heepen.

Betrachtung von Belanggruppen und Belangen für S8.1

Im Weiteren beschreiben wir einige Besonderheiten von Segment-Variante S8.1. Die Bewertungen aller Belange stehen in der Bewertungs-Tabelle.

Bei der Belanggruppe Umwelt sind die Ergebnisse zwischen den Segment-Varianten S8.1, S8.3 und S8.4 eng beieinander. Insgesamt ist die Segment-Variante S8.1 aber am besten. Viele Kriterien gehen nicht in die Wertung ein, weil die Betroffenheiten der einzelnen Varianten fast gleich sind. Die Segment-Variante S8.2 ist deutlich am schlechtesten bewertet. Besonders bei den Belangen Menschen, Landschaft und kulturelles Erbe.

Menschen (U1)

Segment-Variante S8.1 ist insgesamt die konfliktärmste Variante. Dauerhafte Beeinträchtigungen durch die Inanspruchnahme von Wohngebäuden sowie durch Schall- und Erschütterungswirkungen entstehen durch alle Varianten. Die Unterschiede liegen insbesondere im Abschnitt zwischen dem Salzufler Stadtwald im Westen und der Siedlung Bad Seebruch im Osten.

Wasser (U5)

Segment-Variante S8.1 führt oberirdisch zu den geringsten Betroffenheiten des Heilquellenschutzgebietes Bad Salzuflen. Die Variante S8.1 quert jedoch unterirdisch das Heilquellenschutzgebiet am längsten.

Landschaft (U7)

Die Variante S8.1 löst die geringsten Betroffenheiten bei diesem Schutzgut aus. 

Bei der Belanggruppe Raumordnung ist die Variante S8.1 insgesamt durch die Bewertungsmethode am besten bewertet. Sie schneidet in den Belangen Forstwirtschaft und Rohstoffsicherung am besten ab.

Forstwirtschaft (R3)

Die Segment-Variante S8.1 umfährt oder untertunnelt häufiger kleinere Forstbereiche, sodass sie mit ++ bewertet wird. 

Rohstoffsicherung (R4)

Die Messergebnisse liegen dicht beieinander. Die Variante S8.1 nimmt die wenigsten Bereiche zur Rohstoffsicherung/-gewinnung in Anspruch und wird daher mit einem ++ bewertet. Die beanspruchte Fläche der übrigen Varianten ist aber kaum größer.

Aus Sicht der Technik ist die Segment-Variante S8.1 beim Belang Bauwerke (T2) am besten. Bei der Bauausführung (T3) schneidet S8.1 jedoch am schlechtesten ab. Deshalb sind insgesamt die anderen Varianten besser als S8.1 bewertet. Die Segment-Variante S8.3 schneidet in der technischen Bewertung insgesamt am besten ab.

Zusammenfassung

Gut ist

  • Menschen (U1): Geringste Beeinträchtigungen.
  • Wasser (U5): Am konfliktärmsten. Hat die geringste oberirdische Querungslänge im Bereich der Heilquellenschutzgebiete bei Bad Salzuflen.
  • Forstwirtschaft (R3): Hat die geringste Auswirkungen auf Wald und Forstwirtschaft.
  • Bauwerke (T2): Hat die geringste Anzahl an Eisenbahnüberbrücken. Die Gesamtlänge alle Brücken zusammen ist deshalb auch am kürzesten.

Weniger gut ist

  • Fläche (U3): Zerschneidet die meisten bisher unzerschnittene Freiflächen.
  • Boden (U4): Beansprucht dauerhaft die meisten schutzwürdige Böden und Waldflächen mit Bodenschutzfunktion.
  • Wirtschaftsraum (R1): Betrifft die meisten Industrie- und Gewerbeflächen dauerhaft und vorübergehend. Dabei handelt es sich insbesondere um Gewerbe- und Industriegebiete bei Hollwiesen.
  • Bauausführung (T3): Hat die schlechteste Massenbilanz.

Weitere Segment-Variante mit schlechterer Bewertung

Segment-Variante S8.2

Image
Die Darstellung zeigt den Verlauf von S8.2 zwischen Luhden und Heepen.

Gut ist

  • Luft, Klima (U6): Betrifft keine Treibhausgasspeicher und -senken (Moore und moorähnliche Böden).
  • Wirtschaftsraum (R1): Hat die geringsten Auswirkungen auf Gewerbe- und Industriegebiete.
  • Bauausführung (T3): Hat die geringste Menge an „bewegter Erde“ und die beste Massenbilanz.

Weniger gut ist

  • Menschen (U1): Im Abschnitt zwischen dem Salzufler Stadtwald im Westen und der Siedlung Bad Seebruch im Osten sind die Beeinträchtigungen durch die Variante S8.2 insgesamt am größten.
  • Wasser (U5): Am konfliktreichsten. Hat die größte oberirdische Querungslänge im Bereich der Heilquellenschutzgebiete bei Bad Salzuflen.
  • Landschaft (U7): Hat die deutlich größte Beeinträchtigung des Salzufler Stadtwaldes, welcher eine hohe Wertigkeit auch für das Landschaftsbild und die Erholungsfunktion der Landschaft hat.
  • Forstwirtschaft (R3): Beeinträchtigt die meisten Waldflächen, insbesondere die Flächen des Salzufler Stadtwaldes.
  • Bauwerke (T2): Benötigt die größte Anzahl an Eisenbahnbrücken und hat gleichzeitig insgesamt den längsten Verlauf an Eisenbahnbrücke. 

Segment-Variante S8.3

Image
Die Darstellung zeigt den Verlauf von S8.3 zwischen Luhden und Heepen.

Gut ist

  • Boden (U4): Beeinträchtigt die geringste Fläche an schutzwürdigen Böden.
  • Technik (T): Schneidet durch die geringe Zahl an Bauwerken und vergleichsweise einfachere Bauausführung bei den technischen Belangen insgesamt am besten ab.

Weniger gut ist

  • Tiere, Pflanzen (U2): Hat die größten Betroffenheiten, insbesondere durch die Beeinträchtigung von Biotopverbundflächen und sonstigen wertvollen Bereichen für Flora und Fauna.
  • Luft, Klima (U6): Beeinträchtigt insgesamt vorübergehend die meisten Waldflächen mit Klima- und Immissionsschutzfunktion und nimmt Treibhausgasspeicher und -senken (Moore und moorähnliche Böden) in Anspruch.
  • Landwirtschaft (R2): Betrifft allgemeine Freiraum- und Agrarbereiche und vorübergehend besonders fruchtbare Böden.
  • Rohstoffsicherung (R4): Betrifft vergleichsweise mehr Vorranggebiete für Rohstoffsicherung und -gewinnung sowie Bereiche für den Abbau von Bodenschätzen.

Segment-Variante S8.4

Image
Die Darstellung zeigt den Verlauf von S8.4 zwischen Luhden und Heepen.

Gut ist

  • Tiere, Pflanzen (U2): Am konfliktärmsten. 
  • Fläche (U3): Zerschneidet weniger Freiflächen.
  • Kulturelles Erbe (U8): Beeinträchtigt weniger Bereiche und Objekte indirekt (Lärm und visuelle Wirkungen)

Weniger gut ist

  • Rohstoffsicherung (R4): Betrifft mehr Vorranggebiete für Rohstoffsicherung und -gewinnung sowie Bereiche für den Abbau von Bodenschätzen.

Bewertungs-Tabelle der Segment-Varianten zu S8

  Gewicht S8.1 S8.2 S8.3 S8.4
U Umwelt + - o o
U1 Menschen 3,0 + -- o o
U2 Tiere, Pflanzen 2,0 o o o +
U3 Fläche 1,5 o + o ++
U4 Boden 1,5 -- o + o
U5 Wasser 2,0 ++ o + o
U6 Luft, Klima 1,0 - + -- -
U7 Landschaft 2,0 ++ - - +
U8 Kulturelles Erbe 1,0 o - + ++
U9 Natura 2000 2,0 Keine Betroffenheit
R Raumordnung + - o o
R1 Wirtschaftsraum 1,0 - ++ o -
R2 Landwirtschaft 2,0 o o - o
R3 Forstwirtschaft 2,0 ++ -- ++ ++
R4 Rohstoffsicherung 1,0 ++ -- -- --
R5 Energieversorgung 2,0 Keine Betroffenheit
R6 Verkehr 0,5 ++ -- ++ ++
R7 Ver- und Entsorgung 0,5 Keine Betroffenheit
R8 Besondere Zwecke 1,0 Keine Betroffenheit
T Technik o + + o
T1 Geometrie 1,5 Keine Betroffenheit
T2 Bauwerke 1,0 ++ -- ++ --
T3 Bauausführung 1,5 -- ++ + +
T4 Betrieb 1,5 Keine Berücksichtigung

 

Die Tabelle zeigt die Bewertungsmatrix für Segment S8. Die Tabelle ist zeilenweise unterteilt in Umwelt, Raumordnung und Technik. Darunter stehen die Belange. Nicht betroffene Belange sind grau hinterlegt. Diese haben keinen Einfluss auf die Bewertung. Neben den Belangen steht ein Gewichtungsfaktor. Durch das Gewicht werden Belange schwächer oder stärker bewertet. Der Belang Menschen hat das größte Gewicht mit 3,0. Verkehr oder Ver-/Entsorgung haben das geringste Gewicht mit 0,5.
Ganz rechts stehen die Bewertungen der vier Segment-Varianten. Sie reicht von ++ (Plusplus): der besten Bewertung, bis -- (Minusminus): der schlechtesten Bewertung. 

Ergebnis

Insgesamt hat Segment-Variante S8.1 die wenigsten Nachteile. Für die weitere Planung nutzen wir deshalb Segment-Variante S8.1.

Fragen und Anregungen zu Segmenten oder Trassen-Korridoren geben Sie hier ein.

9 + 4 =
Bitte diese einfache mathematische Aufgabe lösen und das Ergebnis eingeben. Zum Beispiel, für die Aufgabe 1+3 eine 4 eingeben.
Diese Frage prüft, ob Sie ein Mensch sind und verhindert Spam.