Das Segment S6 überquert bei Uffeln die Weser und die Bahnstrecke nach Rinteln mit einer Talbrücke. Anschließend unterquert das Segment den Bonneberg und westlich von Vlotho die Autobahn A2 in einem Tunnel. Dann quert es das Mittelbachtal. Auf Höhe der Raststätte Lipperland untertunnelt das Segment die Autobahn A2. Bis Bielefeld verläuft das Segment dann oberirdisch.
Segment S6 umfährt das Heilquellenschutzgebiet Zone A in Bad Salzuflen weitgehend
Wir wollen Heilquellenschutzgebiete meiden. Der Gelenkpunkt zwischen Segment S4 und S5 liegt im Heilquellenschutzgebiet Zone A. Deshalb haben wir mit Segment S6 parallele Verläufe zu S4 und S5 entwickelt ohne den Gelenkpunkt. Das Segment S6 verbindet von Osten kommend den Start von S4 (rot) mit dem Ende von S5.
Infos
Die Segment-Varianten S6.1 kombiniert die besten Segment-Varianten S4.1 und S5.1 aus dem jeweiligen Segment-Vergleich. Die Segment-Varianten S6.2 und S6.3 sind neue Verläufe, die das Heilquellenschutzgebiet weitgehend meiden.
Infos
Segment-Variante S6.3 ist durch die Bewertungsmethode am schlechtesten bewertet. Die Segment-Varianten S6.1 und S6.2 sind ähnlich bewertet. Die Segment-Variante S6.2 umfährt das Heilquellenschutzgebiet Zone A und Zone 3 mehr als S6.1 und wird im Belang Technik besser bewertet. Deshalb nutzen wir S6.2 bei der Planung und beschreiben S6.2 zuerst.
Der Verlauf der Trassen-Korridor-Varianten V9 und V12 nutzt Segment-Variante S5.1.
Betrachtung von Belanggruppen und Belangen für S6.2
Im Weiteren beschreiben wir einige Besonderheiten von Segment-Variante S6.2. Die Bewertungen aller Belange stehen in der Bewertungs-Tabelle.
Bei der Belanggruppe Umwelt sind die Ergebnisse zwischen den Segment-Varianten S6.1 und S6.2 sehr eng beieinander.
Belang U1 Menschen
Segment-Variante S6.2 ist insgesamt nach der quantitativen Auswertung die konfliktärmste Variante. Dauerhafte Beeinträchtigungen durch die Inanspruchnahme von Wohngebäuden sowie durch Schall- und Erschütterungswirkungen entstehen am meisten durch die Segment-Variante S6.3.
Belang U5 Wasser
Das Heilquellenschutzgebiet Bad Salzuflen wird durch die Segment-Varianten S6.2 und S6.3 besser umfahren als bei Segment-Variante S6.1.
Belang U6 Luft, Klima
Alle drei Varianten beanspruchen Waldgebiete im Bereich des Salzufler Stadtwalds und westlich der B514 bei Oberbecksen. Die konfliktärmste Segment-Variante ist die Variante S6.2.
Belang U7 Landschaft
Die Variante S6.2 löst die geringsten Betroffenheiten bei diesem Schutzgut aus.
Bei der Belanggruppe Raumordnung ist die Variante S6.2 durch die Bewertungsmethode leicht besser bewertet. Sie schneidet in drei Belangen am besten ab. Nach qualitativer Bewertung werden die Segment-Varianten S6.2 und S6.1 jedoch gleich bewertet.
Belang R3 Forstwirtschaft
Alle Segment-Varianten beanspruchen randliche Teile des Waldbereichs bei Oberbecksen sowie des Salzufler Stadtwalds. Die Segment-Varianten S6.1 beansprucht aufgrund der längsten oberirdischen Strecke größere Forstbereiche, sodass die Segment-Variante S6.2 im Vergleich günstiger ist und mit ++ bewertet wird.
Belang R4 Rohstoffsicherung
Die Variante S6.1 nimmt als einzige der drei Varianten kleine Teile eines Bereiches für die Sicherung und den Abbau von Bodenschätzen nordöstlich der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen bzw. der Werre in Anspruch. Die Varianten S6.2 und S6.3 verlaufen nicht in diesem Bereich und werden in diesem Belang daher mit einem ++ bewertet.
Belang R6 Verkehr
Die Segment-Variante S6.2 kreuzt Straßen von regionaler und lokaler Bedeutung seltener. Damit ist die Segment-Variante S6.2 im Vergleich zu den anderen Varianten aus verkehrlicher Sicht günstiger. Und wird mit ++ bewertet.
Aus Sicht der Technik ist die Segment-Variante S6.2 bei der Geometrie sowie Bauwerke am besten. Bei der Bauausführung schneidet S6.2 am schlechtesten ab. Insgesamt sind die Varianten S6.2 und 6.3 besser als S6.1 bewertet.
Zusammenfassung
Gut ist
- Belang U1 Menschen: Konfliktärmste Variante
- Belang U5 Wasser: Konfliktärmste Variante
- Belang U6 Luft, Klima: Geringere oberirdische Inanspruchnahme von Forstbereichen
- Belang R4 Rohstoffsicherung: Keine Inanspruchnahme von Bereichen für die Sicherung und den Abbau von Bodenschätzen
- Belang R6 Verkehr: Kreuzt weniger Straßen von regionaler und lokaler Bedeutung
Weniger gut ist
- Belang U3 Fläche: Keine oberirdische Bündelung mit der A2
- Belang R1 Wirtschaftsraum: Inanspruchnahme von Industrie- und Gewerbegebieten im Bereich Helle und östlich der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen
Weitere Segment-Variante mit schlechterer Bewertung
Segment-Variante S6.1
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Gut ist
- Belang U4 Boden: Geringste Betroffenheit
- Belang R1 Wirtschaftsraum: Nimmt im Bereich um Helle sowie östlich der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen keine Industrie- und Gewerbegebiete in Anspruch
- Belang R2 Landwirtschaft: Nimmt weniger besonders fruchtbare Böden in Anspruch
Weniger gut ist
- Belang U5 Wasser: Beeinträchtigung von Heilquellenschutzgebieten (unter- und oberirdisch)
- Belang R4 Rohstoffsicherung: Nimmt nordöstlich der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen bzw. der Werre Bereiche für die Sicherung und den Abbau von Bodenschätzen in Anspruch
Segment-Variante S6.3
Gut ist
- Belang U3 Fläche: Großer Bündelungsanteil mit der Autobahn A2
- Belang R1 Wirtschaftsraum: Nimmt im Bereich um Helle sowie östlich der Anschlussstelle Herford/Bad Salzuflen keine Industrie- und Gewerbegebiete in Anspruch
Weniger gut ist
- Belang U6 Luft/Klima, R3 Forstwirtschaft: Längster oberirdischer Streckenanteil führt zu größter Inanspruchnahme von Forstgebieten bei Oberbecksen und dem Salzufler Stadtwald
- Belang U7 Landschaft: Größte Betroffenheit durch Beeinträchtigung von Campingplätzen und Wanderwegen sowie Inanspruchnahme von und Schallimmissionen in Landschafts- und Erholungsgebieten
- Belang R2 Landwirtschaft: Geringste Tunnelanteile, dadurch größte Inanspruchnahme von fruchtbaren Böden
Gut zu wissen
Tunnel reduzieren Flächenverbrauch. Nur an den Tunnel-Portalen und bei Rettungs-Schächten wird an der Oberfläche Platz verbraucht. Durch Tunnel werden landwirtschaftliche Flächen und wertvoller Naturraum geschützt. Segment-Varianten, die viel im Tunnel verlaufen haben aus Sicht der Belanggruppen Umwelt und Raumordnung bessere Bewertungen als Segment-Varianten, die an der Oberfläche verlaufen. Richtig ist aber auch: Tunnel sind teurer und haben eine längere Bauzeit. Auch verbrauchen sie mehr Ressourcen als eine oberirdische Strecke.
Bewertungs-Tabelle der Segment-Varianten zu S6

Die Tabelle zeigt die Bewertung der Segment-Varianten S6.1, S6.2 und S6.3. Die Tabelle ist zeilenweise unterteilt in 21 Belange, die in drei Belanggruppen gegliedert sind: Umwelt, Raumordnung und Technik. Neben den Belangen steht eine Gewichtung. Der Belang U1 Menschen hat das größte Gewicht mit 3,0. R7 Ver-/Entsorgung hat das geringste Gewicht mit 0,5. Ganz rechts stehen die Bewertungen der drei Segment-Varianten S6.1, S6.2 und S6.3. ++ ist die beste Bewertung. -- ist die schlechteste Bewertung.
Für die mittlere Bewertung je Belanggruppe (Umwelt, Raumordnung, Technik) multiplizieren wir den Wert (++, +, o, -, --) je Belanggruppe mit ihrem Gewicht (3, 0 bis 0,5), addieren die Werte und teilen den Wert durch die Summe der Gewichte je Belang. (Nicht betroffene Belange sind grau hinterlegt.)
Ergebnis
Die Segment-Varianten S6.1 und S6.2 erreichen in den Belanggruppen Umwelt und Raumordnung im Vergleich zu S6.3 bessere Bewertungen. Die qualitative Überprüfung zeigt: Wegen der Beeinträchtigung des Heilquellenschutzgebietes und der schlechteren Bewertung in der Belanggruppe Technik wird das Segment S6.1 nicht weiter verfolgt. Segment S6.2 wird für die durchgehenden Varianten genutzt.
Fragen und Anregungen zu Segmenten oder Trassen-Korridoren geben Sie hier oder weiter unten auf der Seite ein.