Das Segment S3 verläuft zwischen Apelern und Luhden. Es beginnt in Apelern und verläuft entlang der Autobahn A2. In Luhden geht das Segment in das nächste Segment über.
Segment-Variante S3.1 ist die relativ beste Variante.
Segment-Variante S3.1 schneidet bei der Bewertung am besten ab, deshalb beschreiben wir diese zuerst. Bei der quantitativen Bewertung der Belanggruppe Umwelt sind die Segment-Varianten S3.1 und S3.2 nahezu gleichwertig. Bei der Belanggruppe Raumordnung und aus technischer Sicht schneidet Segment-Variante S3.1 aber besser ab.
Betrachtung von Belanggruppen und Belangen für S3.1
Im Weiteren beschreiben wir einige Besonderheiten von Segment-Variante S3.1. Die Bewertungen aller Belange stehen in der Bewertungs-Tabelle.
Die Segment-Variante S3.1 schneidet bei den Belangen U2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt und U5 Wasser besser ab. Beim Belang U1 Menschen schneidet sie schlechter ab, da sie näher an den Siedlungsbereichen von Kathrinhagen und Rolfshagen verläuft.
Belang U1 Menschen
Der Raum zwischen Rehren im Osten und Rolfshagen im Westen ist durch Splittersiedlungen geprägt, sodass es durch beide Varianten zu Betroffenheiten kommt. Die Auswirkungen durch die Segment-Variante S3.1 kommen insbesondere durch den geringen Abstand der Variante zu den Siedlungsgebieten von Rolfshagen und Kathrinhagen. Dadurch sind größere Betroffenheiten durch Lärm und Erschütterungen möglich. Schallschutzmaßnahmen verringern diese Betroffenheit.
Belang U2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt
In der Gesamtbetrachtung des Belangs zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den beiden Varianten. Insgesamt verursacht die Segment-Variante S3.1 die geringeren Betroffenheiten und erreicht ein ++. Insbesondere die zu schützenden hochwertigen Bereiche und Strukturen wie die Bückeburger Aue sowie die ausgedehnten Offenlandflächen um die Siedlungsbereiche werden durch die Segment-Variante S3.2 deutlich stärker beeinträchtigt.
Belang U5 Wasser
Die Segment-Variante S3.1 unterscheidet sich beim Belang Wasser nur bei der Gewässerökologie zu S3.2. S3.1 hat weniger Fließgewässerquerungen über die Bückeburger Aue und ist dadurch besser bewertet.
Belang U7 Landschaft
Segment-Variante S3.1 löst gemäß der quantitativen Auswertung die leicht größeren Betroffenheiten beim Belang U7 Landschaft aus. Wichtig sind dabei eine höhere Lärmbelästigung in Landschafts- und Erholungsräumen sowie eine höhere Beeinträchtigung der Erholungsinfrastruktur. Schallschutzmaßnahmen können diese Betroffenheit verringern.
Aus raumordnerischer Sicht ist die Segment-Variante S3.1 die günstigere, da sie insgesamt weniger Betroffenheiten auslöst. Nur beim Belang R1 Wirtschaftsraum ist S3.2 die bessere der beiden Alternativen, da sie weniger Flächen von geplanten Gewerbe- und Industriegebieten beansprucht bzw. durch Lärm beeinträchtigt als S3.1
Die Segment-Variante S3.1 stellt aus technischer Sicht im Auetal die Vorzugsvariante dar. Sie schneidet beim Belang T1 Geometrie und beim Belang T2 Bauwerke besser ab. Insgesamt erreicht die Segment-Variante S3.1 in der Belanggruppe Technik ein +.
Zusammenfassung
Gut ist
- Belang U2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt: Deutlich geringere Beeinträchtigung von hochwertigen Bereichen wie der Bückeburger Aue und angrenzender Flächen sowie der ausgedehnten Offenlandflächen um die Siedlungsbereiche
- Belang U5 Wasser: Weniger Fließwasserquerungen über die Bückeburger Aue
Weniger gut ist
- Belang U1 Menschen: Größere Betroffenheit durch Lärm- und Erschütterungen in Rolfshagen und Kathrinhagen aufgrund des geringen Abstands zur Trasse
- Belang R1 Wirtschaftsraum: Größere Inanspruchnahme von geplanten Gewerbe- und Industriegebieten und entsprechend größere Betroffenheit durch Lärm
Segment-Variante mit schlechterer Bewertung: S3.2
Gut ist
- Belang U1 Menschen: Geringere Betroffenheit durch Lärm- und Erschütterungswirkungen
- Belang U7 Landschaft: Geringere Beeinträchtigung durch Lärm in Landschafts- und Erholungsräumen
Weniger gut ist
- Belang U2 Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt: Quert die Bückeburger Aue drei Mal: Beeinträchtigung von gesetzlich geschützten Biotopen
- Belang R3 Forstwirtschaft: Der forstwirtschaftlich genutzte Wald bei Poggenhagen wird 100 Meter durchquert
Gut zu wissen
Etwa alle 30 Kilometer baut die Bahn bei neuen Gleisen einen Betriebs-Bahnhof zum Überholen oder Abstellen von Zügen. Mit Bahnsteigen wird hieraus ein normaler Bahnhof. So entstehen neue Halte für schnelle Nahverkehre. Bei der Erörterung der Varianten kann die Öffentlichkeit neue Halte vorschlagen.
Bewertungs-Tabelle der Segment-Varianten zu S3

Die Tabelle zeigt die Bewertung der zwei Segment-Varianten S3.1 und S3.2. Die Tabelle ist zeilenweise unterteilt in 21 Belange, die in drei Belanggruppen gegliedert sind: Umwelt, Raumordnung und Technik. Neben den Belangen steht eine Gewichtung. Der Belang U1 Menschen hat das größte Gewicht mit 3,0. R7 Ver-/Entsorgung hat das geringste Gewicht mit 0,5. Ganz rechts stehen die Bewertungen der zwei Segment-Varianten S3.1 und S3.2. ++ ist die beste Bewertung. -- ist die schlechteste Bewertung.
Für die mittlere Bewertung je Belanggruppe (Umwelt, Raumordnung, Technik) multiplizieren wir den Wert (++, +, o, -, --) je Belanggruppe mit ihrem Gewicht (3, 0 bis 0,5), addieren die Werte und teilen den Wert durch die Summe der Gewichte je Belang. (Nicht betroffene Belange sind grau hinterlegt.)
Ergebnis
Segment-Variante S3.1 erreicht in den Belanggruppen Raumordnung und Technik die bessere Bewertung und wird deshalb für die durchgehenden Varianten genutzt.
Fragen und Anregungen zu Segmenten oder Trassen-Korridoren geben Sie hier ein.