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Segment AH3: Hannover-Lindhorst

Vergleich der fünf Segment-Varianten AH3.1 bis AH3.5

Stand: 9. September 2025

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Die Darstellung zeigt die Verläufe der Segment-Varianten AH3.1 bis AH3.5.
Inhalt

Das haben wir bei Segment AH3 untersucht

Segment-Vergleich AH3 bewertet Verläufe zwischen den Gelenkpunkten bei Hannover und Lindhorst. Über Lindhorst verlaufen die Trassen-Korridor-Varianten V1 bis V6.

Als Grundlage für AH3.1 und AH 3.2 nutzen wir die am besten bewertete Segment-Variante S2.1. Bei AH3.1 verbinden wir S2.1 mit der Anbindung über Cargo-Werk. AH3.2 nutzt S2.1 mit der Anbindung über Lohnde. Damit wir die Anbindung über Lohnde erreichen, haben wir S2.1 leicht angepasst.

Verläufe über die Anbindung Gümmer haben wir neu entwickelt. Deshalb untersuchen wir hier mehrere Segment-Varianten (AH3.3, AH3.4 und AH3.5).

So verläuft Segment AH3

Wir beschreiben den Verlauf von Hannover nach Lindhorst.

Verläufe über die Anbindungen Cargo-Werk und Lohnde:

Segment-Variante AH3.1 verlässt vor den Bahn-Brücken über den Mittellandkanal die bestehenden Gleise nach Westen und quert das DB Cargo-Werk sowie den Stichkanal Hannover-Linden. Sie umfährt das Naturschutz- und FFH-Gebiet "Laubwälder südlich Seelze", die Ortschaft Holtensen und die Volkswagenhallen bei Groß Munzel. AH3.1 überquert die Autobahn A2 anschließend.  

Segment-Variante AH3.2 bleibt bis hinter die Bahn-Brücken über den Mittellandkanal an den bestehenden Gleisen, quert dann den Mittellandkanal bei Lohnde und umfährt Dedensen östlich und Holtensen südlich. Danach überquert AH3.2 die Autobahn A2.

Beide Varianten AH3.1 und AH3.2 verlaufen ab der A2-Querung einheitlich durch das südliche Ende des Haster Walds und entlang Suthfeld, Helsinghausen und Kreuzriehe. Dann führen sie parallel zur Bestandsstrecke bis nach Lindhorst.

Verläufe über die Anbindung Gümmer

Für Gümmer haben wir neue Verläufe entwickelt, die wir noch nicht vergleichend bewertet hatten. Darum vergleichen wir mehrere Varianten mit den besten Varianten der Anbindungen Cargo-Werk und Lohnde bis Lindhorst.

Die Segment-Varianten AH3.3 bis AH3.5 verlassen die angepasste Bestandsstrecke beim Seelzer Ortsteil Gümmer, laufen anfangs im Trog durch Dedensen und Gümmerwald und trennen sich kurz vor dem Industriegebiet Wunstorf. Die Variante AH3.3 führt südlich entlang des Industriegebiets, umfährt das Feuchtgebiet „Am weißen Damm“, quert die Rodenberger Aue und folgt parallel der Bestandsstrecke bis Lindhorst. Die Variante AH3.4 umfährt das Feuchtgebiet „Am weißen Damm“, quert den Mittellandkanal, läuft parallel zum Kanal durch den Haster Wald, überquert die Bestandsstrecke und verläuft danach südlich von ihr bis Lindhorst. Die Variante AH3.5 gleicht im ersten Abschnitt AH3.4, schwenkt aber nördlich von Scheller, überbrückt die Rodenberger Aue und die Bestandsstrecke und verläuft dann parallel zu ihr bis Lindhorst.
 

Segment-Variante AH3.1 und AH3.2 sind die relativ besten Varianten.

Die Ergebnisse aus der Bewertung der Segment-Varianten AH3 ergeben keine eindeutige Gewinnervariante. In der Belanggruppe Umwelt hat die Variante AH 3.2 einen leichten Vorteil. Aus raumordnerischer Sicht sind die beiden Varianten AH 3.1 und AH 3.2 praktisch gleichrangig. Aus technischer Sicht ist Variante AH 3.1 die eindeutige Vorzugsvariante. Insgesamt können somit die Varianten AH 3.1 und AH 3.2 als gleichrangige Vorzugsvarianten betrachtet werden. 

Segment-Variante AH3.1

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Die Darstellung zeigt den Verlauf der Segment-Variante AH3.1

Zusammenfassung Segment-Variante AH3.1

Gut ist

  • Menschen (U1): Verlässt die Bestandsstrecke früher und führt durch relativ freies Gelände. 
  • Luft/Klima (U6): Betrifft weniger Kalt- und Frischluft-Entstehungs-Gebiete.
  • Wirtschaftsraum (R1): Betrifft weniger Gewerbefläche.
  • Technik (T): Straßen und Eisenbahnanlagen müssen am wenigsten angepasst werden. Wir müssten am wenigsten Brücken bauen. Vorteile in der Bauausführung.

     

Weniger gut ist

  • Tiere, Pflanzen, biologische Vielfalt (U2): Betrifft das Naturschutzgebiet „Laubwälder südlich Seelze“ und das Deistervorland.
  • Kulturelles Erbe (U8): Betrifft die meisten denkmalgeschützten Bereiche und Objekte.
  • Natura 2000 (U9): Verläuft nah am FFH-Gebiet „Laubwälder südlich Seelze“.
  • Ver-/Entsorgung (R7): Quert am häufigsten einzelne raumordnerisch gesicherte Rohrleitungen.

     

Segment-Variante AH3.2

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Die Darstellung zeigt den Verlauf der Segment-Variante AH3.2

Zusammenfassung Segment-Variante AH3.2

Gut ist

  • Boden (U4): Nimmt geringste Flächen in Anspruch.
  • Natura 2000 (U9): Verläuft nicht in direkter Nähe zum FFH-Gebiet "Laubwälder südlich Seelze".
  • Rohstoffsicherung (R4): Betrifft keine Vorbehalts- bzw. Vorsorgegebiete für die Rohstoffsicherung.

     

Weniger gut ist

  • Wasser (U5): Betrifft das Einzugsgebiet der Wasserfassung Deister-Deistervorland (WSG Zone 3A) bei Holtensen und das Überschwemmungsgebiet der Rodenberger Aue.
  • Ver-/Entsorgung (R7): Quert die meisten raumordnerisch gesicherte Rohrleitungen.

     

Betrachtung von Belanggruppen und Belangen für AH3.1 und AH3.2

Im Weiteren beschreiben wir einige Besonderheiten der Segment-Varianten AH3.1 und AH3.2. Die Bewertungen aller Belange stehen in der Bewertungs-Tabelle. 

Die Segment-Variante AH3.2 ist aus Sicht der Belanggruppe Umwelt am günstigsten. Sie ist zum Beispiel bei Natura 2000 und Boden im Vergleich zu den anderen Varianten am besten.  

Mensch (U1) 

Segment-Variante AH3.1 hat den geringeren Einfluss auf den Menschen. AH3.1 nimmt weniger Fläche von Siedlungen und Wohngebieten in Anspruch. Deshalb sind bei der Variante auch weniger Menschen von Schall und Erschütterungen betroffen. Die Auswirkungen auf Wohnhäuser im Gewerbegebiet am Kanaleck und Werftstraße fließen in Belang Wirtschaftsraum (R1) ein.

Boden (U4) 

Die beiden Varianten AH 3.1 und AH 3.2 beanspruchen vergleichsweise wenig schutzwürdige Böden und Waldflächen mit Bodenschutzfunktion dauerhaft.

Natura 2000 (U9)  

Die Variante AH 3.1 verläuft in unmittelbarer Nähe zum FFH-Gebiet „Laubwälder südlich Seelze“. Variante AH 3.2 besitzt dagegen keine direkte Nähe zum FFH-Gebiet „Laubwälder südlich Seelze“. Die Gümmer-Varianten berühren das FFH-Gebiet „Am weißen Damm“. 

Aus Sicht der Raumordnung sind Segment-Variante AH3.1 und Variante AH3.2 fast gleich zu bewerten, so dass für die Belanggruppe Raumordnung beide Varianten als vorzugswürdig eingestuft werden. Die drei Anbindungen Gümmer schneiden schlechter ab. 

Wirtschaftsraum (R1)

Segment-Variante AH3.1 hat den geringeren Einfluss auf Gewerbe- und Industriegebiete. Dementsprechend sind auch die Betroffenheiten durch Schall in diesen Gebieten geringer.

Forstwirtschaft (R3)

Alle Varianten betreffen Waldflächen. Die Gümmer-Varianten AH 3.4 und 3.5 durchfahren den Gümmerwald und den Haster Wald auf längerer Strecke und sind deshalb insgesamt ungünstiger als die Varianten AH 3.1 und 3.2.

Rohstoffsicherung (R4) 

Die Gümmer-Varianten berühren im Gümmerwald ein Gebiet für Rohstoffsicherung. Die Segment-Varianten AH3.1 und 3.2 führen zu keinen Betroffenheiten. 

Verkehr (R6) 

Alle Varianten queren Verkehrsachsen für Wasserstraßen und Schifffahrt, Schienenverkehr und Straßenverkehr. Die Variante AH 3.1 schneidet die geringste Anzahl an Verkehrsachsen.

Aus Sicht der Technik ist Segment-Variante AH3.1 am günstigsten. Die Variante AH3.1 verlässt die bestehende Strecke sehr früh. Deshalb sind deutlich weniger Anpassungen an Straßen und Eisenbahnanlagen nötig. Es sind auch weniger Brücken über den Mittellandkanal nötig als bei Variante AH3.2. Außerdem kommen AH3.1 und AH3.2 ohne einen Tunnel aus. Das trägt auch zu einer guten Eignung für die Bauausführung bei. Die Varianten AH3.3 bis AH3.5 haben einen Tunnel. Die Varianten AH3.3 bis AH3.5 haben deshalb insgesamt die schlechteste Bewertung.

Weitere Segment-Varianten mit schlechterer Bewertung

Segment-Variante AH3.3

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Die Darstellung zeigt den Verlauf der Segment-Variante AH3.3.

Gut ist

  • Landschaft (U7): Beansprucht nur gering Vorranggebiete für landschaftsbezogene und ruhige Erholung.
  • Kulturelles Erbe (U8): Beansprucht nur gering denkmalgeschützte Bereiche.
  • Ver-/Entsorgung (R7): Quert nur wenige raumordnerisch gesicherte Rohrleitungen.
  • Geometrie (T1): Weniger Neigungsänderungen. 
     

Weniger gut ist

  • Luft, Klima (U6): Betrifft mehr Kalt- und Frischluft-Entstehungs-Gebiete.
  • Landwirtschaft (R2): Beeinträchtigt dauerhaft größte Fläche fruchtbarer Böden.
  • Rohstoffsicherung (R4): Berührt im Gümmerwald ein Gebiet für Rohstoffsicherung
     

Segment-Variante AH3.4

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Die Darstellung zeigt den Verlauf der Segment-Variante AH3.4.

Gut ist

  • Kulturelles Erbe (U8): Beansprucht nur wenige denkmalgeschützte Bereiche.
  • Landwirtschaft (R2): Zerschneidet geringste Fläche von Vorbehaltsgebieten für die Landwirtschaft.
  • Energieversorgung (R5): Zerschneidet nur wenige Leitungstrassen.
  • Ver-/Entsorgung (R7): Quert nur wenige raumordnerisch gesicherte Rohrleitungen.
     

Weniger gut ist

  • Fläche (U3): Braucht dauerhaft meiste Fläche.
  • Forstwirtschaft (R3): durchfährt Waldflächen am längsten.
  • Rohstoffsicherung (R4): Berührt im Gümmerwald ein Gebiet für Rohstoffsicherung.
  • Technik (T): Große Anpassungen an Eisenbahnanlagen, Brücken und Bauwerken.
     

Segment-Varianten AH3.5

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Die Darstellung zeigt den Verlauf der Segment-Variante AH3.5.

Gut ist

  • Fläche (U3): Längste Bündelung mit der Bestandstrasse führt zu geringster Durchschneidung von Freifläche.
  • Wasser (U5): Hat insgesamt die geringsten Einflüsse. Verläuft dennoch im Bereich des WSG Barne (WSG Zone 3A) und des Überschwemmungsgebiets der Rodenberger Aue.
  • Energieversorgung (R5): Zerschneidet nur wenige Leitungstrassen.
  • Geometrie (T1): Hat günstige Radien und eine geringe Anzahl an Neigungswechseln.

Weniger gut ist

  • Boden (U4): Nimmt dauerhaft Fläche von schutzwürdigen Böden in Anspruch.
  • Rohstoffsicherung (R4): Berührt im Gümmerwald ein Gebiet für Rohstoffsicherung.
  • Bauwerke (T2) und Bauausführung (T3): Große Anpassungen an Eisenbahnanlagen, Brücken und Bauwerken.
     

Vergleich der fünf Segment-Varianten

  Gewicht AH3.1 AH3.2 AH3.3 AH3.4 AH3.5
U Umwelt o + o o o
U1 Menschen 3,0 ++ o - - -
U2 Tiere, Pflanzen 2,0 - + + + +
U3 Fläche 1,5 - o o - +
U4 Boden 1,5 + + o - -
U5 Wasser 2,0 o - + o +
U6 Luft, Klima 1,0 ++ + -- - -
U7 Landschaft 2,0 + + ++ o o
U8 Kulturelles Erbe 1,0 -- ++ ++ ++ ++
U9 Natura 2000 2,0 -- ++ + + +
R Raumordnung + + - o o
R1 Wirtschaftsraum 1,0 ++ o - -- --
R2 Landwirtschaft 2,0 - + -- + o
R3 Forstwirtschaft 2,0 + + + - o
R4 Rohstoffsicherung 1,0 ++ ++ -- -- --
R5 Energieversorgung 2,0 + + - ++ ++
R6 Verkehr 0,5 ++ + - -- --
R7 Ver- und Entsorgung 0,5 -- -- ++ ++ ++
R8 Besondere Zwecke 1,0 Keine Betroffenheit
T Technik + o o -- -
T1 Geometrie 1,5 o o + o +
T2 Bauwerke 1,0 ++ + -- -- --
T3 Bauausführung 1,5 ++ - o -- --
T4 Betrieb 1,5 Keine Berücksichtigung

Die Tabelle zeigt die Bewertungsmatrix für Segment AH3. Die Tabelle ist zeilenweise unterteilt in Umwelt, Raumordnung und Technik. Darunter stehen die Belange. Nicht betroffene Belange sind grau hinterlegt. Diese haben keinen Einfluss auf die Bewertung.  Neben den Belangen steht ein Gewichtungsfaktor. Durch das Gewicht werden Belange schwächer oder stärker bewertet. Der Belang Menschen hat das größte Gewicht mit 3,0. Verkehr oder Ver-/Entsorgung haben das geringste Gewicht mit 0,5.

Ganz rechts stehen die Bewertungen der zwei Segment-Varianten. Sie reicht von ++ (Plusplus): der besten Bewertung, bis -- (Minusminus): der schlechtesten Bewertung. 

Ergebnis

Insgesamt haben die Segment-Varianten AH3.1 und AH3.2 die beste Bewertung. Für die weitere Planung nutzen wir deshalb Segment-Variante AH3.1 und AH3.2.

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